Cyberkriminalität ist nach wie vor eines der sichersten und lukrativsten Verbrechen, da die meisten Angriffe nicht zurückverfolgt oder geahndet werden können. Wir erleben aktuell eine radikale Abkehr von bisherigen Ansätzen in der Cybersicherheit - das neue Konzept namens „Zero Trust“ fordert: „Vertraue nichts und niemandem“.
Es geht um sehr viel: Wenn Einbrecher ins interne Netz gelangen, haben diese oft weitreichenden Zugang zu Ihren Daten. Schon eine kleine Unachtsamkeit eines Angestellten im Home Office kann dazu führen, dass Angreifer Zugriff auf das gesamte Firmennetzwerk erhalten. Ein Schutz nach außen reicht heute nicht mehr aus. Das Home Office und die Nutzung diverser Cloud-Lösungen bringen Firmen in Bedrängnis, denn diese können ihre internen Netzwerke nicht mehr ausreichend schützen. Was noch mit wenigen Standorten möglich war, kommt bei einer hohen Anzahl an Mitarbeitern mit Heimarbeitsplätzen und dem Einbinden von externen Clouddiensten immer stärker an seine Grenzen.
Zero Trust dreht den Ansatz um. Ein Netz wird nicht mehr ausschließlich nach außen verteidigt. Jeder Zugriff – egal ob von intern oder extern – muss stattdessen verifiziert werden und wird vom IT-System als potenziell feindselig eingestuft.
Zero Trust verspricht Unternehmen deutlich mehr Schutz vor Cyberangriffen. Diese nehmen dramatisch zu: jedes zweite Unternehmen war 2020 und 2021 Ziel von Cyberattacken, wie die IT-Beratung MHP in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg herausfand. In jedem dritten Schadensfall ging der Verlust in die Millionen Euro. Tendenz: stark steigend. [Quelle: Handelsblatt.com, 15.08.2022]
